Montag, 13. März 2017

Tag 4 bis 6: Von Trabadelo nach Hospital da Condesa

Mein Pilgerausweis wird langsam voller...


Tag 4: Trabadelo bis Ruitelan

Meine Nacht in Trabadelo war wirklich ruhig. Ich machte mich am nächsten Tag auch erst recht spät auf dem Weg, weil meine Wäsche noch nicht trocken war. Deshalb ging ich an diesem Tag auch gezwungenermaßen ohne meine Bestrumpfung, aber das war auch nicht so schlimm. Ich wollte ja nur knapp 7 km weiter nach Vega del Valcarce.

Außer, dass mein Frühstück leider nur aus einem Apfel und einem Müsliriegel bestand, war der Tag so recht schön: Es war nicht mehr so warm mit circa 16 Grad und das Wetter spielte mit Sonne, Wolken und Wind ein angenehmes Spiel ;-)

Kurz nach meinem Start holte mich eine junge Frau namens Johanna aus Nürnberg ein, die mich bis La Portela de Valcarce begleitete, wo wir in einem modernen Rasthof gemeinsam zu Mittag aßen. Wir verstanden uns sehr gut und ich erzählte ihr auch über meine Erkrankung. Nach dem Essen trennten dich unsere Wege. Sie lief halt doch um einiges schneller als ich^^
Bis ich gegen 16 Uhr in Vega del Valcarce ankam, passierte eigentlich nicht viel. Ich genoss das Wetter und den Weg, der mich die meiste Zeit zwischen einem Fluss und der Straße entlang führte. Zwischen Ambasmestas und Vega del Valcarce drückte mir dann so langsam der Schuh. Im Ort beschloss ich, danach zu schauen und stellte fest, dass ich mir eine kleine und eine mittlergroße Blase gelaufen hatte. Beide nah beieinander und an meiner typischen Stelle am Fußballen, unter dem mittleren Zeh. Also versorgte ich die Stelle erst einmal mit einem Blasenpflaster. Während dessen umringten mich zwei einheimische Frauen und ein Mann, die mir helfen wollten. Der Mann sprach englisch und wollte mich sogar mit dem Auto in den nächsten Ort fahren (so lieb!), weil in Vega keine Herberge offen hatte, aber im nächsten Ort Ruitelan. Das wusste ich nicht. Die Blasen waren nicht so schlimm also bin ich nach einem kleinen Einkauf im Supermarkt weiter nach Ruitelan. 

Dort angekommen fand ich eine schöne Herberge, in der ich auch Johanna wieder traf. Die Betten waren zwar nicht so bequem, dafür hatte ich das beste Abendessen auf der ganzen Reise! Karotten-Suppe, Salat  Käse, Pasta mit Pesto und Milchreis als Nachspeise.


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Pilgerreise: 11.03.2017 Trabadelo - Ruitelan




Tag 5: Ruitelan bis La Faba (bzw. O Cebreiro)

Für den nächsten Tag war recht schlechtes Wetter angesagt und nach dem nächsten Ort Las Herrerías sollte es auch steil bergauf gehen. 




Nach La Faba sollte ich deshalb auch die Straße nehmen. Das tat ich auch und es war wirklich kein Zuckerschlecken! Ich ging - je nach Steigung - ein paar Schritte und blieb ein paar Sekunden stehen. So erklomm ich langsam aber stetig die Steigungen. 

Als ich losging, nieselte es gerade ein wenig. Ab und zu gab es auch trockene Abschnitte, aber nach ca. 2 Stunden fing es mit Schneeregen an. Ich hatte es nicht mehr allzu weit nach La Faba und quälte mich etwas schneller den Berg hoch, als vorher.
Dort angekommen wollte ich direkt in die Herberge, fand sie aber nicht. Ansonsten war auch alles zu, was mich total verunsicherte. So irrte ich im wechselnden Schneeregen und Schneesturm im Ort umher... Der Verzweiflung nahe... Mir war nämlich so schrecklich kalt und ich war nass bis auf die Knochen! Irgendwann brachte mich ein einheimischer Mann in eine Bar, die gerade renoviert wurde. Der Inhaber hatte ein Feuer angemacht und ein paar andere durchnässte Pilger aufgenommen. Er sagte uns auch,  dass hier in La Faba keine offenen Herbergen seien. Er bot an, uns zur Not etwas zu Essen und ein Bett zu machen. Ich trocknete und wärmte mich erst einmal am Feuer. Nach einigen Überlegungen fragte ich den Besitzer, ob er mir ein Taxi rufen würde und wie viel das kosten würde. Circa eine viertel Stunde später stand ein Taxi vor der Tür und brachte mich und einen Mann mit ähnlichem Schicksal nach O Cebreiro. Auf dem Weg schneite es heftig und die Temperatur sank unter den Nullpunkt. Was für ein sch*** Tag!!!
Die Taxifahrt war mit 5 € pro Person nicht teuer und die Herberge in O Cebreiro war auch ok: modern, aber einfach. 
Später ging ich dann noch in einer Bar etwas essen.


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Pilgerreise: 12.03.2017 Ruitelan - La Faba



Tag 6: O Cebreiro bis Hospital da Condesa

Es schneite einen Teil der Nacht weiter und am nächsten Morgen lag tatsächlich einige Zentimeter Schnee! Und meine Laune lag am absoluten Nullpunkt, weil mein Rucksackwagen nämlich überhaupt nicht für (soviel) Schnee geeignet ist!

Ich  beschloss erst einmal frühstücken zu gehen und dann weiter zu schauen, denn ich hoffte darauf, dass der Schnee vielleicht schmelzen würde.
Mein Frühstück nahm ich wieder in der Bar vom Abend ein. Die Wirtin war eine wirklich liebe Dame, die mir ein paar Informationen dazu gab, welche Möglichkeiten ich hatte: 


  1. Taxi: mit 30 € nach Triacastela ziemlich teuer...
  2. Noch eine Nacht in der Herberge verbringen und dann entweder früh morgen den Bus nehmen (sehr günstig) oder dann weiter laufen...
  3. Oder ABWARTEN!
Ich wartete erst einmal ab und am späten Vormittag fing dann endlich der Schnee an zu tauen! Bis ich mich wieder los machte, sah ich mir das Dorf an, die Kirche und besuchte einen Souvenirladen. 
Die Kirche von O Cebreiro ist wirklich schön und empfehlenswert! Ich schaute mich um, lauschte Chorgesang aus dem Hintergrund, zündete ein paar Kerzen an und betete.
Es gibt zu der Kirche auch eine schöne Geschichte über ein Hostienwunder, die ihr hier nachlesen könnt.

Zum Mittagessen kehrte ich wieder bei meiner netten Wirtin ein und beschloss danach noch ein Stück zu gehen. 



Gegen 13:30 Uhr machte ich mich auf den Weg. Wegen dem Tauwetter nahm ich die Straße. Ich hatte ein recht anstrengendes Stück vor mir, weil nach O Cebreiro mit 1385 Höhenmeter noch zwei weitere Gipfel erklommen werden wollten! Die knapp 6 km nach Hospital da Condesa hatten es auf jeden Fall in sich! Der Abschnitt auf der Straße war absolut okay, nur verlief der Weg manchmal nebenher und an manchen Stellen war dieser Weg wirklich sehr unwegsam! Kurz vor dem Gipfel Alto de San Roque war es so schlimm, dass ich fast umkehren wollte. Gott sei Dank kam ein Mann vorbei, Tom hieß er glaube ich, und zog meinen Wagen zusammen mit mir das letzte Stück hinauf. Der Untergrund bestand hier aus grobem Schotter und großen Steinen...äußerst schlecht für mich!

Oben erwartete uns ein toller Ausblick! Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten, verabschiedeten wir uns. 




Bis in den nächsten Ort Hospital da Condesa war es dann nicht mehr weit. Die Herberge fand ich auch sofort. 

Die Aussicht von dort war ebenfalls sehr schön! Später ging ich dann noch in der örtlichen Bar etwas essen. Wie schon so oft als Vegetarier etwas abenteuerlich...Es hab nur eine Suppe aus Kohl, weißen Bohnen und Kartoffeln mit Brot. 

Aber okay^^


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Pilgerreise: 13.03.2017 O Cebreiro - Hospital da Condesa

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