Freitag, 18. Dezember 2020

Erste Straffungsoperation - die Arme


Vor der Straffung


Straffungsoperation der Arme

Am 20.11.2020 war es soweit. Die Erste meiner mindestens zwei Straffungsoperationen wurde durchgeführt.

Schon relativ früh stand fest, dass mit den Armen begonnen werden sollte. Den Antrag zur Kostenübernahme bei der Krankenkasse reichte ich schon 2019 ein und dieser ging auch ohne Probleme durch. Dr. Engel und Dr. Cetegen hatten mir extra dafür Arztbriefe ausgestellt. Diese enthielten auch Empfehlungsschreiben für die Straffungs-OP.

Ich gebe zu, dass ich vor den Straffungen viel mehr Angst habe, als vor den Liposuktionen. Das liegt vor allem daran, dass ich nicht wusste, was mich erwartet und dass mich die Situation mit Corona psychisch ziemlich zu verschaffen macht. Da ich mittlerweile sieben Liposuktionen hatte, kann ich ganz gut einschätzen, wie lange ich ausfalle und was mich erwartet, aber eine Straffungs-OP war ja nun tatsächlich etwas ganz Neues für mich.

Jetzt möchte ich euch aber etwas zur OP an sich erzählen.

Vorher ging es noch einmal zur Beratung zu Herrn Dr. Cetegen. Eigentlich sollte dieser Termin schon im Juli 2020 stattfinden, aber durch die Schließung der Plastischen Chirurgie am DRK-Krankenhaus mussten die Ärzte von dort erst einmal ein neues Krankenhaus suchen. Dr. Cetegen und Team sind nun im Diakonissen-Krankenhaus Kassel (Agaplesion Diakonie Kliniken Kassel gGmbH). Wegen dem Krankenhauswechsel hatte ich diesen Termin dann erst Anfang Oktober. Herr Dr. Cetegen schaute sich noch einmal meine Arme und auch meine Beine an. Und wir besprachen dann, dass wir wie geplant mit der Straffung der Arme weitermachen würden. Außerdem würde er mir einen Arztbrief schreiben, damit ich auch die Straffung der Beine beantragen kann.

Die Armstraffung fand am 20.11.2020 statt. Ich musste einen Tag früher anreisen um einen Corona-Test machen zu lassen. An diesem Tag wurden auch gleich die Aufklärungs- und Anästhesiegespräche geführt und mir wurde Blut abgenommen. So ein Corona-Test ist wirklich sehr unangenehm: die Abstriche an verschiedenen Stellen führten bei mir zu Würgereiz und tränenden Augen. Ich war wirklich froh, als es vorbei war.

Oben schrieb ich ja noch, dass mich die ganze Situation um Corona psychisch ziemlich mitnimmt. Es ist nicht so, dass ich mir übermäßig Sorgen über den Krankheitserreger mache, aber die Maßnahmen machen mir teilweise Angst und ich habe außerdem durch meiner Psyche, das heißt vor allem durch meine Platzangst, Probleme mit dem Tragen der Masken. Ich hatte leider schon mehrere Panikattacken dadurch. Das war allerdings im Sommer. Mittlerweile habe ich mich größtenteils damit arrangiert, aber das Unwohlsein ist geblieben. Womit ich immer noch Probleme habe, ist die soziale Isolation. Mir fehlen gewisse Sachen im Alltag sehr stark, z.B. mein Chor und das regelmäßige Schwimmen gehen. Auch das Treffen von Freunden ist nicht mehr so einfach. Es gibt einiges, was mir sonst Kraft grab, das gerade nicht möglich ist und das macht mich sehr dünnhäutig. Nach dem Test war ich jedenfalls total fertig mit den Nerven und meine Angst vor der Operation stieg noch einmal.

Die Nacht vor der Straffungsoperation durfte ich dieses Mal nicht im Krankenhaus verbringen. Das lag an den Regelungen zu Corona. Gott sei Dank konnte ich im Campingbus meines Freundes übernachten. Ansonsten hätte ich gar nicht gewusst, wie ich das mit der Operation organisieren sollte.

Jetzt ein paar Worte zum Tag der OP: Ich musste mich um 7 Uhr am Empfang melden und dann hoch zur Station gehen, wo ich noch duschen durfte und dann angezeichnet wurde. Herr Dr. Cetegen musste bei mir besonders genau schauen, wie er die Straffungen durchführt, da meine beiden Arme ja so unterschiedlich waren. Am Ende war ich schön in grün angemalt:


Ich erfuhr außerdem noch, dass ich etwa zwischen 10:00 und 11:00 Uhr dran kommen würde. Allerdings wurde ich schon kurz vor 9:30 Uhr vom Pflegepersonal abgeholt. Da war ich noch gar nicht fertig vorbereitet und ich musste mich sehr beeilen. Die Vorbereitung für die Operation empfand ich dieses Mal als sehr nervenaufreibend. Operiert wird nur in einem kleinen Saal, wo alles schön klein und familiär ist und dort läuft man auch selbst zum OP-Tisch, wenn man kann. Diese Situation fand ich ein wenig makaber in diesem Moment. Ich hatte ein liebes Team um mich herum, aber dafür Pech mit dem Legen meines Venenzugangs. Das hat erst beim dritten Mal geklappt und war jedes Mal sehr schmerzhaft. Später erfuhr ich, dass man noch weitere Venenzugänge legen musste, bis man einen wirklich guten Zugang hatte und mit der Straffungsoperation beginnen konnte. Jedenfalls war ich mal wieder kurz vorm Weinen. Wahrscheinlich hat mich nur meine Beruhigungstablette davon abgehalten. Freundlich waren aber trotzdem alle zu mir.

Nachdem ich fertig verkabelt war und der Venenzugang lag, bekam ich Sauerstoff wurde dann ins Land der Träume geschickt.

Gegen 13:00 Uhr war ich wieder wach und wurde gegen 14:00 Uhr auf mein Zimmer zurück gebracht. Die Schmerzen waren ganz okay, ich war nur wie immer am OP-Tag sehr müde und erschöpft. Das ließ aber relativ schnell nach. Ich durfte gegen 17:00 Uhr auch schon das erste Mal mit Hilfe aufstehen um auf Toilette zu gehen. Da das mein Kreislauf gut mitmachte, durfte ich danach auch allein aufstehen und herumlaufen. Sonst war das immer erst am nächsten Tag möglich. 

Nach dem Abendessen ging es mir schon recht gut und ich hoffe, dass ich schon am nächsten Tag entlassen werden konnte. Die Schmerzmittel waren ausreichend. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man öfter nach mir gesehen hätte.

Die Nacht nach der Operation war ziemlich unruhig und reich an Träumen. Das habe ich aber fast immer und kenne das schon. Ich glaube, das liegt an der Narkose.

Meine Arme waren dieses Mal übrigens wieder gewickelt. Nach der Visite am nächsten Morgen sollte ich dann mein OP-Mieder anziehen und so wurde es dann auch gemacht.

Die Oberarzt-Visite war am späten Vormittag. Die Wunden wurden natürlich auch kontrolliert. Währenddessen sah ich auch, dass meine Narben mit einer Art Klebeband überklebt waren. Dieses sollte ich so lange drauflassen, wie möglich. Hier noch ein Foto davon:

Da alles in Ordnung war und ich mich gut fühlte, äußerte ich den Wunsch, an diesem Tag schon gehen zu können. Das gefiel der Oberärztin zwar nicht, aber wie ihr vielleicht wisst, kann man sich auf eigenen Wunsch auch selbst entlassen. Das habe ich dieses Mal getan - übrigens das erste Mal in meinem Leben.
Der Hauptgrund war aber, dass man durch die Corona-Regelungen in Kassel keinen Besuch empfangen durfte, was mich durch meine doch sehr angeschlagene Psyche über allen Maßen belastet hat. Ich wollte einfach nur schnellstmöglich raus um nicht mehr alleine zu sein! Ich hatte das Gefühl, ich würde in diesem Zimmer verrückt werden.
Nachdem ich mich mit der Oberärztin in mein Mieder gezwängt, ein Schreiben wegen der Entlassung bekommen und gepackt hatte, durfte ich gehen. Da war es früher Nachmittag. Mein Freund holte mich ab und wir fuhren mit ein paar Pausen zurück nach Hause.

Wie immer ließ ich mich ein paar Tage etwas pflegen und verwöhnen.

Über den Heilungsverlauf berichte ich dann im nächsten Blogbeitrag. Dann gibt es auch wieder eine Bildergalerie mit vorher/nachher-Bildern.

Wie immer könnt ihr mir gern über mein Kontaktformular oder über Facebook eure Fragen zukommen lassen.

Liebe Grüße,

Nadine

Donnerstag, 9. April 2020

7. Liposuktion: Oberschenkel und Oberarme - und Heilungsbericht #1

23 Tage post OP
Am 17.03.2020 (vor etwa 3,5 Wochen) war meine letzte Liposuktion und wie immer möchte ich euch davon berichten.
Vielleicht ein paar Worte zur aktuellen Corona-Situation: Ich war einer der letzten Patientinnen im DRK-Krankenhaus Kassel, die trotz der Krise noch operiert wurden. Im Krankenhaus wurde sehr viel auf Hygiene geachtet und die Besuche waren bereits sehr eingeschränkt. Wer mit Verdacht auf Corona ins Krankenhaus kam, wurde sofort abgesondert.

Nun wieder zu meiner Operation: Es war meine siebente Liposuktion und es wurden nochmals meine Oberschenkel behandelt. Außerdem wurden meine Schultern korrigiert, oder besser gesagt der Übergang von den Schultern zu den Armen bis etwa zur Mitte der Oberarme. 
Es wurden insgesamt etwas mehr als drei Liter Fett abgesaugt.

Hier die Stellen, die korrigiert wurden. Wie ihr sehen könnt, musste rechts mehr gesaugt werden, als links.

vor 7. Liposuktion

23 Tage danach


Wie immer durfte ich einen Tag vor der Operation anreisen. Dieses Mal war der Ablauf ein wenig anders durch die spezielle Situation mit Corona, aber nach etwa zwei Stunden war ich fertig mit allem. Normalerweise wäre ich danach zum Zeitvertreib wieder ein bisschen spazieren gegangen oder so, aber eine weitere Regel war, dass man nach dem "Check-In" das Krankenhaus nicht mehr verlassen durfte. Ich fand den restlichen Tag ganz schön langweilig.

Am nächsten Morgen kam Dr. Cetegen wieder recht früh um mich anzuzeichnen. Ich sollte gegen Mittag drankommen und wurde tatsächlich kurz nach 11 Uhr abgeholt. Dieses Mal hatte ich auch rechtzeitig meine LmaA-Tablette (Leck-mich-am-Arsch-Tablette) nehmen können. Ich bekam zwar den Weg durch die Gänge und in die OP-Schleuse noch mit, aber nach dem Umbetten war ich schon ziemlich weit weg. 

Nach der Operation war ich gegen 15 Uhr wieder wach und kam kurz vor 16 Uhr zurück auf mein Zimmer. Mir ging es ganz gut. Nach dem Abendessen durfte ich mit Hilfe vom Pflegepersonal aufstehen. Auch das funktionierte überraschend gut. Tatsächlich ging es mir bisher noch nie so schnell wieder gut. Am liebsten wäre ich schon am selben Abend noch etwas herumgelaufen, aber wie immer durfte ich das erst nach dem Frühstück am nächsten Morgen. 

Bei der Visite am Morgen darauf wurde mir angeboten, schon am selben Tag zu gehen, wenn es mein Kreislauf zulassen würde. Herr Dr. Cetegen sprach mit mir ab, dass ich nach dem Frühstück ein wenig in den Gängen herumlaufen sollte bevor ich eine Entscheidung treffen würde. Also quälte ich mich nach dem Frühstück in meine Kompressionsbestrumpfung (autsch!) und streifte mit kleinen Pausen durch die Flure der Station. Ich wollte eigentlich auch einmal in die Cafeteria um mir etwas Leckeres zu trinken zu holen. Auf dem Weg dorthin wurde ich aber darauf hingewiesen, dass die Cafeteria für Besucher wegen Corona geschlossen sei. Wie schade.

Also ging ich wieder aufs Zimmer. Da es mir gut ging, sagte ich beim Pflegepersonal Bescheid, dass ich gerne heute noch gehen würde. Kurze Zeit später kam auch eine Krankenschwester wegen eines neuen OP-Mieders für die Beine. 
Vielleicht könnt ihr euch noch daran erinnern, dass ich es mir angewöhnt habe, tagsüber Flachstrick und nachts Mieder zu tragen? Mein altes OP-Mieder war mittlerweile viel zu groß geworden und ich brauchte ein Neues. Für die Beine hat das Krankenhaus welche auf Vorrat. Für die Arme muss man sich selbst darum kümmern.

Zwar hatte ich circa zwei Wochen vor meine Liposuktion ein Arm-Mieder (Jäckchen mit langen Ärmeln und vorn mit Häkchen zu schließen) bei meinem Sanitätshaus bestellt, aber leider immer noch nicht erhalten. Deshalb hatte ich mein altes Arm-Mieder mitgebracht. Es war zwar eigentlich auch etwas zu groß, aber am Anfang mit den Schwellungen würde es schon gehen.
Mittlerweile ist es mir leider wirklich zu groß und ich warte immer noch auf mein neues Mieder. Dumm gelaufen, nennt man das wohl. Ich hatte mich eigentlich rechtzeitig darum gekümmert, aber die Bewilligung dauerte dieses Mal wirklich lang und ich musste sogar beim Sanitätshaus und bei meiner Krankenkasse nachfragen.

Wie gesagt, ging es mir am Tag nach der Liposuktion den Umständen entsprechend sehr gut und ich verließ nachmittags das Krankenhaus. Wie immer fuhr ich zu meinen Eltern um mich dort eine Weile aufpäppeln zu lassen.

Mir ging es tatsächlich sehr gut bis auf die typische Erschöpfung nach einer Operation. Mit Schwindel hatte ich gar nicht zu tun, merkte in der ersten Woche nur, dass ich halt noch nicht so fit war. Kleine Spaziergänge und Autofahren gingen schon sehr schnell wieder. Auch Duschen war im Gegensatz zur vorherigen Operation kein Problem. Vielleicht lag es an der geringen Menge an abgesaugtem Fett. Ich weiß es leider nicht.
Natürlich war ich wie immer voller blauer Flecken und auch geschwollen. Die Schwellungen kamen dieses Mal relativ schnell, schon am vierten oder fünften Tag nach der Operation war ich auf dem Schwellhöhepunkt. Mittlerweile bin ich nur noch ein wenig geschwollen und habe ein paar Verhärtungen. Aber das kenne ich ja schon. Wenn ich einigermaßen abgeschwollen bin, lasse ich mir eine neue Flachstrick-Kompressionsversorgung verschreiben.

Bei den Schmerzen war es ähnlich wie sonst: Für etwa eine Woche benötigte ich Schmerztabletten (Ibuprofen 600). Davon in den ersten Tagen ein paar mehr, ab den vierten oder fünften Tag nahm ich nur noch zum Schlafen eine Tablette. Ich bekam außerdem für sieben Tage Spritzen zur Thrombose-Prophylaxe.
Lymphdrainage bekomme ich dieses Mal leider nicht. Wegen Corona hat meine Physiotherapiepraxis geschlossen. Normalerweise würde ich dann ja schwimmen gehen, aber auch das geht ja zurzeit nicht.
Vor ein paar Tagen habe ich Dr. Cetegen eine Mail geschrieben und gefragt, ob etwas dagegen sprechen würde, wenn ich schon jetzt mit leichtem Sport anfangen würde. Ich schrieb dazu, dass ich vor allem an Lymphgymnastik und Yoga dachte. Er gab mir das O.K., bat mich aber darum, auf meinen Körper zu hören und es nicht zu übertreiben. Das freute mich natürlich und seit dem mache ich eine kleine leichte Sporteinheit pro Tag.


Von einer Sache möchte ich euch noch berichten: Von einer großen Dummheit meinerseits. Vor der ich euch warnen möchte, so etwas Ähnliches zu tun! 
Und zwar habe ich etwa eine Woche nach der Liposuktion meiner Mum beim Flur-Streichen geholfen. Es war zwar schon ziemlich anstrengend, aber es störte mich nicht so sehr, weil ich mich ja zwischendurch immer wieder ausruhen konnte. 
Mein Fehler war, dass ich an diesem Tag morgens zu faul war, mein Mieder mit der Flachstrick-Versorgung zu tauschen. Das Mieder ist nicht wirklich eng und an den Unterschenkeln außerdem leider zu weit.
Vielleicht könnt ihr euch schon denken, was passiert ist?
Mir sind so extrem die Füße, Unterschenkel und Knie vollgelaufen, dass ich am Ende des Tages so aussah, als hätte ich keine einzige Liposuktion gehabt! So stark waren die Schwellungen! Meine Haut spannte wirklich unangenehm! Leider hatte ich das viel zu spät bemerkt. Am nächsten Morgen war ich noch nicht komplett abgeschwollen und schwor mir, in den nächsten Tagen ganz brav meine Flachstrick-Versorgung zu tragen. Es dauerte volle zwei Tage und drei Nächte, bis meine Unterschenkel wieder normal aussahen und nicht mehr spannten.
Also bitte nicht nachmachen!

Das wäre es soweit mit meinem Bericht.
Wie immer folgt zum Schluss eine kleine Bildergalerie.
Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mir gern über Mail oder über meine Facebook-Seite.

Ich hoffe, ihr seid und bleibt alle gesund!
Liebe Grüße,
eure Nadine

Fotos der Beine

(zum Vergrößern draufklicken)
vor den Liposuktionen vor der 7. OP 5 Tage nach OP 13 Tage nach OP 23 Tage nach OP

 

Fotos der Arme

(zum Vergrößern draufklicken)



vorn hinten
vor den 
Liposuktionen


vor 4. 
Arm-OP


5 Tage 
nach OP


13 Tage 
nach OP


23 Tage 
nach OP