Vor der Straffung |
Straffungsoperation der Arme
Am 20.11.2020 war es soweit. Die Erste meiner mindestens zwei Straffungsoperationen wurde durchgeführt.
Schon relativ früh stand fest, dass mit den Armen begonnen werden sollte. Den Antrag zur Kostenübernahme bei der Krankenkasse reichte ich schon 2019 ein und dieser ging auch ohne Probleme durch. Dr. Engel und Dr. Cetegen hatten mir extra dafür Arztbriefe ausgestellt. Diese enthielten auch Empfehlungsschreiben für die Straffungs-OP.
Ich gebe zu, dass ich vor den Straffungen viel mehr Angst habe, als vor den Liposuktionen. Das liegt vor allem daran, dass ich nicht wusste, was mich erwartet und dass mich die Situation mit Corona psychisch ziemlich zu verschaffen macht. Da ich mittlerweile sieben Liposuktionen hatte, kann ich ganz gut einschätzen, wie lange ich ausfalle und was mich erwartet, aber eine Straffungs-OP war ja nun tatsächlich etwas ganz Neues für mich.
Jetzt möchte ich euch aber etwas zur OP an sich erzählen.
Vorher ging es noch einmal zur Beratung zu Herrn Dr. Cetegen. Eigentlich sollte dieser Termin schon im Juli 2020 stattfinden, aber durch die Schließung der Plastischen Chirurgie am DRK-Krankenhaus mussten die Ärzte von dort erst einmal ein neues Krankenhaus suchen. Dr. Cetegen und Team sind nun im Diakonissen-Krankenhaus Kassel (Agaplesion Diakonie Kliniken Kassel gGmbH). Wegen dem Krankenhauswechsel hatte ich diesen Termin dann erst Anfang Oktober. Herr Dr. Cetegen schaute sich noch einmal meine Arme und auch meine Beine an. Und wir besprachen dann, dass wir wie geplant mit der Straffung der Arme weitermachen würden. Außerdem würde er mir einen Arztbrief schreiben, damit ich auch die Straffung der Beine beantragen kann.
Die Armstraffung fand am 20.11.2020 statt. Ich musste einen Tag früher anreisen um einen Corona-Test machen zu lassen. An diesem Tag wurden auch gleich die Aufklärungs- und Anästhesiegespräche geführt und mir wurde Blut abgenommen. So ein Corona-Test ist wirklich sehr unangenehm: die Abstriche an verschiedenen Stellen führten bei mir zu Würgereiz und tränenden Augen. Ich war wirklich froh, als es vorbei war.
Oben schrieb ich ja noch, dass mich die ganze Situation um Corona psychisch ziemlich mitnimmt. Es ist nicht so, dass ich mir übermäßig Sorgen über den Krankheitserreger mache, aber die Maßnahmen machen mir teilweise Angst und ich habe außerdem durch meiner Psyche, das heißt vor allem durch meine Platzangst, Probleme mit dem Tragen der Masken. Ich hatte leider schon mehrere Panikattacken dadurch. Das war allerdings im Sommer. Mittlerweile habe ich mich größtenteils damit arrangiert, aber das Unwohlsein ist geblieben. Womit ich immer noch Probleme habe, ist die soziale Isolation. Mir fehlen gewisse Sachen im Alltag sehr stark, z.B. mein Chor und das regelmäßige Schwimmen gehen. Auch das Treffen von Freunden ist nicht mehr so einfach. Es gibt einiges, was mir sonst Kraft grab, das gerade nicht möglich ist und das macht mich sehr dünnhäutig. Nach dem Test war ich jedenfalls total fertig mit den Nerven und meine Angst vor der Operation stieg noch einmal.
Die Nacht vor der Straffungsoperation durfte ich dieses Mal nicht im Krankenhaus verbringen. Das lag an den Regelungen zu Corona. Gott sei Dank konnte ich im Campingbus meines Freundes übernachten. Ansonsten hätte ich gar nicht gewusst, wie ich das mit der Operation organisieren sollte.
Jetzt ein paar Worte zum Tag der OP: Ich musste mich um 7 Uhr am Empfang melden und dann hoch zur Station gehen, wo ich noch duschen durfte und dann angezeichnet wurde. Herr Dr. Cetegen musste bei mir besonders genau schauen, wie er die Straffungen durchführt, da meine beiden Arme ja so unterschiedlich waren. Am Ende war ich schön in grün angemalt:
Nachdem ich fertig verkabelt war und der Venenzugang lag, bekam ich Sauerstoff wurde dann ins Land der Träume geschickt.
Nach dem Abendessen ging es mir schon recht gut und ich hoffe, dass ich schon am nächsten Tag entlassen werden konnte. Die Schmerzmittel waren ausreichend. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man öfter nach mir gesehen hätte.
Die Nacht nach der Operation war ziemlich unruhig und reich an Träumen. Das habe ich aber fast immer und kenne das schon. Ich glaube, das liegt an der Narkose.
Meine Arme waren dieses Mal übrigens wieder gewickelt. Nach der Visite am nächsten Morgen sollte ich dann mein OP-Mieder anziehen und so wurde es dann auch gemacht.
Die Oberarzt-Visite war am späten Vormittag. Die Wunden wurden natürlich auch kontrolliert. Währenddessen sah ich auch, dass meine Narben mit einer Art Klebeband überklebt waren. Dieses sollte ich so lange drauflassen, wie möglich. Hier noch ein Foto davon:
Da alles in Ordnung war und ich mich gut fühlte, äußerte ich den Wunsch, an diesem Tag schon gehen zu können. Das gefiel der Oberärztin zwar nicht, aber wie ihr vielleicht wisst, kann man sich auf eigenen Wunsch auch selbst entlassen. Das habe ich dieses Mal getan - übrigens das erste Mal in meinem Leben.
Der Hauptgrund war aber, dass man durch die Corona-Regelungen in Kassel keinen Besuch empfangen durfte, was mich durch meine doch sehr angeschlagene Psyche über allen Maßen belastet hat. Ich wollte einfach nur schnellstmöglich raus um nicht mehr alleine zu sein! Ich hatte das Gefühl, ich würde in diesem Zimmer verrückt werden.
Nachdem ich mich mit der Oberärztin in mein Mieder gezwängt, ein Schreiben wegen der Entlassung bekommen und gepackt hatte, durfte ich gehen. Da war es früher Nachmittag. Mein Freund holte mich ab und wir fuhren mit ein paar Pausen zurück nach Hause.
Wie immer ließ ich mich ein paar Tage etwas pflegen und verwöhnen.
Über den Heilungsverlauf berichte ich dann im nächsten Blogbeitrag. Dann gibt es auch wieder eine Bildergalerie mit vorher/nachher-Bildern.
Wie immer könnt ihr mir gern über mein Kontaktformular oder über Facebook eure Fragen zukommen lassen.
Liebe Grüße,
Nadine