Am Abend nach der Operation |
Hallo
meine Lieben,
ich
bin jetzt einige Tage post Op von meiner dritten Lipödem Operation und möchte
euch natürlich wieder darüber berichten.
Im Vorfeld dieser Liposuktion musste ich mir ein paar Gedanken machen, weil mein bisheriger Chirurg Dr. Engel das Klinikum Kassel verlassen hatte.
Dass Dr. Engel gehen würde, wurde schon einige Wochen vorher gemunkelt und mir bei meinem Nachsorgetermin zu meiner Arm-Op (Heilungsbericht Nr #1 der Arm-Liposuktion mit Nachsorge, Heilungsbericht Nr #2 der Arm-Liposuktion) auch von ihm persönlich bestätigt. Jedoch wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wann genau er Kassel verlassen würde. Die folgenden Operationen würden dann von Herrn Dr. Evertz durchgeführt werden.
Im Vorfeld dieser Liposuktion musste ich mir ein paar Gedanken machen, weil mein bisheriger Chirurg Dr. Engel das Klinikum Kassel verlassen hatte.
Dass Dr. Engel gehen würde, wurde schon einige Wochen vorher gemunkelt und mir bei meinem Nachsorgetermin zu meiner Arm-Op (Heilungsbericht Nr #1 der Arm-Liposuktion mit Nachsorge, Heilungsbericht Nr #2 der Arm-Liposuktion) auch von ihm persönlich bestätigt. Jedoch wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wann genau er Kassel verlassen würde. Die folgenden Operationen würden dann von Herrn Dr. Evertz durchgeführt werden.
Ich
war traurig darüber und überlegte viel, ob ich zu Dr. Evertz wechseln sollte
oder (falls möglich) mit Dr. Engel „mitreisen“ würde und dann eben eine längere
Anreise in Kauf nehmen sollte. Als ich dann allerdings erfuhr, dass er in die
Schweiz gehen wird, entschloss ich mich, erst einmal in Kassel zu bleiben und
mir den Herrn Dr. Evertz erst einmal näher anzuschauen. Beim Vorgespräch zur
dritten Liposuktion war ich zufrieden und ließ mich dann am 19.12.2018 von ihm
operieren.
Geplant war übrigens eigentlich der 10.12.2018, aber meine Operation wurde wegen einer anderen dringenderen Operation verschoben. Ich hatte Glück, dass so zeitnah noch etwas frei war, auch wenn ich es nicht so gut fand, so kurz vor Weihnachten noch ins Krankenhaus zu müssen. Man versprach mir immerhin, dass ich Weihnachten wieder raus sein würde.
Dieses Mal wurden meine Oberschenkel hinten, innen und außen und ein wenig der Po und meine Unterschenkel hinten operiert. Es wurden genau sieben Liter abgesaugt.
Am Morgen der Liposuktion wurde ich von Dr. Evertz angezeichnet. Dieses Mal kam ich auch früh morgens dran. Alles ging so schnell, dass ich nicht einmal mehr eine Beruhigungstablette bekommen konnte. Ich glaube, ich habe es hier noch nicht erwähnt, aber ich hasse es, wenn man mir einen Venenzugang legen oder Blut abnehmen muss. Meine Adern sind nämlich kleine Arschlöcher und deshalb muss man bei mir meist an die Hände gehen und das ist wirklich schmerzhaft! Jedenfalls hätte ich nach der letzten Op und den viel zu vielen Nadel-Versuchen gerne dieses mal eine LMaA-Tablette (=“Leck-mich-am-Arsch“) zur Beruhigung bekommen. Dafür war es leider zu spät. Als ich dann aber der Krankenschwester, die mir mein OP-Hemdchen brachte davon erzählte, bot sie mir ein Salben-Pflaster mit Betäubungssalbe für die Hände an, die ich gern annahm. Die sind zwar eigentlich für Kinder, aber erstens war ich ja auf der Kinderstation (das ist in Kassel so bei den Lip-Mädels) und außerdem war es besser als nichts. Also, warum es sich nicht möglichst angenehm machen? Nur ein paar Minuten, nachdem die Schwester mit diese Salbenpflaster aufgeklebt hatte, kam der Pfleger, der mich in Richtung OP-Vorbereitung schob.
Die Ärztin, die mir den Venen-Zugang legte, warnte ich wegen meiner Arschloch-Venen vor. Auch wenn das Prozedere (mal wieder) sehr weh tat, traf sie immerhin direkt beim ersten Versuch! Ob die Salbe wirkte, kann ich nicht genau sagen. Es ging alles so schnell und die Schwester mit der Salbe sagte vorher auch, dass man die normalerweise so 20-30 Minuten wirken lässt. Ich weiß nicht, wie viel Zeit bis dahin vergangen war.
Während die weitere OP-Vorbereitung lief, entdeckte ich, dass der OP-Tisch dieses Mal recht eigenartig aussah: Dort lagen mehrere Blöcke aus Schaumstoff oder ähnlichem Material. Eine der Anwesenden bemerkte meinen Blick und erklärte lächelnd: „Wir drehen Sie auf den Bauch, wenn Sie schlafen. Deshalb die Blöcke. Der Doktor will ja heute Ihre Rückseite operieren und muss da ja irgendwie rankommen.“. Mein letzter Gedanke drehte sich noch darum, wie genau das gehen könnte, aber dann bekam ich auch schon das Anästhetikum und war weg…
Ich wurde ziemlich genau um 13:00 Uhr wieder wach und gegen 14:30 Uhr aufs Patientenzimmer zurückgebracht. Beim Anästhesistengespräch hatte ich dieses Mal schon im Vorfeld gesagt, dass ich direkt nach der Operation und noch maximal 24 Stunden danach immer etwas mehr Schmerzmittel benötige und dass die Schmerzmittel die letzten Male nicht so gut gewirkt haben. Ich würde ein anderes bekommen, wurde mir gesagt und als ich aufwachte, bemerkte ich das auch sofort. Das Neue (Dipidolor) wirkte viel besser. Nur leider hatte ich dadurch eine der Nebenwirkungen: Ich brauchte bis zum Abend Sauerstoff, weil das Schmerzmittel zu Atemstörungen bei mir führte und meine Sauerstoffsättigung im Blut nicht so gut war. Jetzt im Nachhinein finde ich das aber nicht schlimm, weil ich das Gefühl habe, dass ich mich durch das besser wirkende Schmerzmittel schneller von der Operation erholen konnte.
Als ich auf mein Zimmer kam, durfte ich schon wieder trinken und später auch zu Abend essen. Wieder hatte ich einen Katheter und meine Beine waren fest gewickelt. Außerdem hatte ich an den Seiten, zwischen Po und Hüfte eine Art saugfähigen Verband unter dem Pflastern. Ich lief kaum aus (Tumeszenzlösung und Wundflüssigkeit), saute mir also nicht ständig mein Bett ein, was ich auf diese Art von Verbandmaterial schiebe. Nachdem die Nachtschwester gegen 21:00 Uhr noch einmal meine Bett-Unterlagen wechselte, blieb ich danach trocken.
Am nächsten Morgen durfte ich nach dem Frühstück aufstehen. Da das klappte, wurde mein Katheter gezogen und ich konnte mich etwas frisch machen. Das tat gut! Bei der Visite wurden meine Verbände (feste Wickelungen) abgemacht und meine Wunden untersucht. Es war alles in Ordnung. Danach bekam ich mein OP-Mieder vom Sanitätshaus, das auf Anhieb passte. Mit der mir verschriebenen Menge an Schmerzmitteln (Novamin und Tramadol) kam ich dieses Mal sehr gut zurecht. Am Tag nach der Op lief ich schon durch die Flure und mir ging es erstaunlich schnell besser. Jeweils am späten Nachmittag schaute Dr. Evertz kurz vorbei und schaute nach mir. Er sagte mir, dass ich am nächsten oder übernächsten Tag bestimmt schon nach Hause könne. Das würde am nächsten Tag dann die Visite entscheiden. Natürlich freute mich das.
Mir ging es wirklich schnell besser. Ich hatte zwar Schmerzen (dazu gleich noch mehr), war hundemüde und hatte (wie immer) noch leichten Schwindel, aber es war alles im Rahmen und ich konnte mich absolut nicht beschweren. Am Morgen darauf (21.12.2018) wurde mir bei der Visite und nach einem Verbandswechsel tatsächlich gesagt, dass ich entlassen werden kann. Super! Am frühen Nachmittag ging es dann zu meinen Eltern.
Nun noch etwas zu den Schmerzen. Ein heikles Thema, wie ich finde.
Ich
weiß, dass ich da ganz gut im Nehmen bin. Sozusagen bin ich es gewohnt, aber
dieses Mal war bzw. ist es schon etwas anders. Auf der Rückseite Schmerzen zu
haben ist ungewohnt und da man darauf liegt und sitzt sind sie mindestens
doppelt so unangenehm wie die auf der
Vorderseite. Bei jeder Bewegung, besonders beim Beugen oder Strecken der Beine,
zieht es sehr unangenehm und schmerzhaft. Vor allem in den Regionen vom
Übergang Po-Oberschenkel und in den Kniekehlen tut es dabei besonders weh. Im
Liegen war es am Anfang gut auszuhalten. Die ersten Tage tat das Sitzen
ziemlich weh. Wenn ich ruhig lag, war es okay. Mittlerweile habe ich im Liegen
und im stillen Sitzen fast keine Schmerzen mehr. Aufstehen und Hinsetzen tut
immer noch ziemlich weh, ist aber besser geworden. Wenn ich erst einmal in
Bewegung bin, geht es. Kleine Spaziergänge und Einkäufe habe ich inzwischen
auch schon wieder gemacht. (Stand 12 Tage post Op)
Am aller schlimmsten fand ich zwischenzeitlich die Unterschenkel. Sie taten ein paar Tage lang so extrem weh, dass ich dachte, ich hätte den Muskelkater meines Lebens! Die waren allerdings in dieser Zeit auch am "buntesten" von den blauen Flecken her. Leider wirkt es auf dem Foto nicht ganz so schön:
Am aller schlimmsten fand ich zwischenzeitlich die Unterschenkel. Sie taten ein paar Tage lang so extrem weh, dass ich dachte, ich hätte den Muskelkater meines Lebens! Die waren allerdings in dieser Zeit auch am "buntesten" von den blauen Flecken her. Leider wirkt es auf dem Foto nicht ganz so schön:
Hier kommen noch wie immer ein paar Fotos von den Beinen. Ich sehe ehrlich gesagt noch nicht so viel, aber ich habe Geduld! ;-) Bestimmt ist es auch noch etwas geschwollen. In meiner Kompression sehe ich schon einen deutlichen Unterschied.
Datum | 18.12.2018 (vor 3. OP) | 23.12.2018 (4 Tage post OP) | 30.12.2018 (11 Tage post OP) |
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vorn (wurde dieses Mal nicht gesaugt) |
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hinten |
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links (gerade) |
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links (Schritt) |
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rechts (gerade) |
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rechts (Schritt) |
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Zum
Schluss möchte ich noch etwas zum Mieder bzw. zur Kompressionsbestrumpfung
sagen.
Ich bekam ja wieder ein Op-Mieder angepasst. Ich hatte dieses schon vorher beim Sanitätshaus vom Klinikum bestellt und es passte auch gut. Statt Kniestrümpfe und Capri-Hose bekam ich eine Leggins, also eine Strumpfhose ohne Fußteil.
Vielleicht könnt ihr euch daran erinnern, dass ich nach meiner ersten Liposuktion nicht so viel Glück mit dem Op-Mieder hatte und ich erst einmal auf meine alte Flachstrick-Kompressionsversorgung zurückgreifen musste? Ich fand den größeren Druck auch angenehmer und trug lieber meine Flachstrick.
Dieses Mal ist es fast genauso.
Vier Tage nach der Liposuktion quetschte ich mich das erste Mal in meine alte Flachstrick-Kompressionsversorgung von Juzo (Kniestrümpfe mit Capri-Hose). Oh mein Gott! War das heftig! Ich hatte solche Schmerzen! Jeder Zentimeter beim Anziehen war eine Qual… wirklich… Besonders an den Waden, Kniekehlen und dem oberen Teil der Oberschenkel. Ich war so froh, als ich endlich drin war, aber danach war es angenehm. Der stärkere Druck und Halt tat mir vor allem an den Oberschenkeln und am Po gut. Auch meine leicht angeschwollenen Füße und Knöchel (Lymphe) wurden innerhalb von einigen Stunden wieder normal. Ich fühlte mich viel wohler in meiner Flachstrick!
Nur ein Problem musste ich dringend noch lösen: Ich schlief seit der Op sehr schlecht. Das Umdrehen im Bett war ziemlich schmerzhaft und in der Flachstrick-Kompressionsversorgung auch ziemlich anstrengend. Nach zwei weiteren schlechten Nächten wechselte ich in der Nacht auf das Op-Mieder und trug tagsüber meine Flachstrick-Kompressionsversorgung und bin seit dem dabei geblieben. Da das Op-Mieder aus einem ganz glatten Stoff besteht, kann ich mich besser umdrehen und mein Schlaf wurde dadurch besser. Ich bin übrigens Bauchschläferin bzw. Halb-auf-der-Seite-Schläferin. Das ist praktisch nach so einer Operation, das könnt ihr mir glauben!
So, das war´s erst einmal.
Ich bekam ja wieder ein Op-Mieder angepasst. Ich hatte dieses schon vorher beim Sanitätshaus vom Klinikum bestellt und es passte auch gut. Statt Kniestrümpfe und Capri-Hose bekam ich eine Leggins, also eine Strumpfhose ohne Fußteil.
Vielleicht könnt ihr euch daran erinnern, dass ich nach meiner ersten Liposuktion nicht so viel Glück mit dem Op-Mieder hatte und ich erst einmal auf meine alte Flachstrick-Kompressionsversorgung zurückgreifen musste? Ich fand den größeren Druck auch angenehmer und trug lieber meine Flachstrick.
Dieses Mal ist es fast genauso.
Vier Tage nach der Liposuktion quetschte ich mich das erste Mal in meine alte Flachstrick-Kompressionsversorgung von Juzo (Kniestrümpfe mit Capri-Hose). Oh mein Gott! War das heftig! Ich hatte solche Schmerzen! Jeder Zentimeter beim Anziehen war eine Qual… wirklich… Besonders an den Waden, Kniekehlen und dem oberen Teil der Oberschenkel. Ich war so froh, als ich endlich drin war, aber danach war es angenehm. Der stärkere Druck und Halt tat mir vor allem an den Oberschenkeln und am Po gut. Auch meine leicht angeschwollenen Füße und Knöchel (Lymphe) wurden innerhalb von einigen Stunden wieder normal. Ich fühlte mich viel wohler in meiner Flachstrick!
Nur ein Problem musste ich dringend noch lösen: Ich schlief seit der Op sehr schlecht. Das Umdrehen im Bett war ziemlich schmerzhaft und in der Flachstrick-Kompressionsversorgung auch ziemlich anstrengend. Nach zwei weiteren schlechten Nächten wechselte ich in der Nacht auf das Op-Mieder und trug tagsüber meine Flachstrick-Kompressionsversorgung und bin seit dem dabei geblieben. Da das Op-Mieder aus einem ganz glatten Stoff besteht, kann ich mich besser umdrehen und mein Schlaf wurde dadurch besser. Ich bin übrigens Bauchschläferin bzw. Halb-auf-der-Seite-Schläferin. Das ist praktisch nach so einer Operation, das könnt ihr mir glauben!
So, das war´s erst einmal.
Habt
ihr noch Fragen? Falls ja, scheut euch nicht zu kommentieren oder mir zu
schreiben.
Außerdem hoffe ich, dass ihr ein schönes Weihnachtsfest hattet und wünsche euch Allen einen guten Rutsch ins Jahr 2019!
Außerdem hoffe ich, dass ihr ein schönes Weihnachtsfest hattet und wünsche euch Allen einen guten Rutsch ins Jahr 2019!
Liebe Grüße,
Nadine