Freitag, 10. März 2017

Anreise und die ersten drei Tage: Von Ponferrada bis Trabadelo

Anreise

Ich startete ja meine Reise mit dem Fernbus nach Berlin am 6.3., von wo aus ich am nächsten Tag mit dem Flugzeug nach Madrid reiste. Dort angekommen, empfing mich strahlender Sonnenschein. 


Danach begann ein kleiner Spießrutenlauf, weil ich nicht wusste wie ich vom Flughafen zum Bus nach Ponferrada kommen sollte. Ich wusste zwar, dass es am Flughafen einen Ticketschalter und auch eine Haltestelle für die Busse der Busgesellschaft ALSA gibt, wusste aber nicht wo. Nachdem ich dreimal hin und her gelaufen war, entschloss ich mich dazu, bei der Flughafen-Info (auf Englisch) nachzufragen. 
Die freundliche Dame schickte mich dann zu einem anderen Terminal und wo ich mir ein Ticket kaufen und dann den Bus nehmen konnte, der praktischerweise eine halbe Stunde später fuhr. Weil mein Flug leider etwas Verspätung hatte, musste ich auch einen Bus später nehmen und kam erst kurz vor 23 Uhr in Ponferrada an. 
Zu meiner Herberge musste ich noch ein Stück laufen und war deshalb noch einmal gut 20-25 Minuten unterwegs. Dem Betreiber hatte ich von unterwegs Bescheid gesagt und es war Gott sei Dank kein Problem, dass ich so spät kam. Ich teilte mir ein Zimmer mit einer anderen Deutschen, die auch den Jakobsweg gehen wollte. Wir verstanden uns gut und beschlossen, am nächsten Morgen auch gemeinsam zu frühstücken.


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Pilgerreise: Anreise




Tag 1: Ponferrada bis Camponaraya


Am nächsten Morgen startete ich nach einem einfachen, aber netten Frühstück mit der anderen Pilgerin in meinen ersten Pilger-Tag. Ich war ganz schön aufgeregt - auch, weil ich nicht wusste, wie lange ich an diesem Tag brauchen würde.

Mein Weg führte mich zuerst an der Tempelburg (Castillo de Los Templarios) vorbei, die ich mir eigentlich noch anschauen wollte. Das tat ich dann aber doch nicht, weil ich nicht auf Anhieb den Eingang fand und dann spontan entschloss, einfach weiterzugehen... Als erstes musste ich einen Hügel hinunter und überquerte eine Brücke. Danach lief ich am Fluss Rio Sil durch den Parque de la Concordia (Park). Hier war schon der Frühling eingekehrt, was mir wirklich gefiel! Das Wetter war sehr schön, mir war es schon fast zu warm mit den 25 Grad. Ein wenig Sonnenbrand bekam ich leider auch an diesem Tag!

Nachdem ich unter einer großen Autobrücke hindurch gelaufen war, erwartete mich meine erste Herausforderung: Eine ziemlich fiese Steigung. Ich brauchte eine Weile, bin ich oben war, wurde aber wenigstens mit einem tollen Blick über Ponferrada belohnt:

Danach musste ich einen Kreisverkehr überqueren und durch ein Wohngebiet laufen. Hier passierte ich eine kleine Kirche in einer parkähnlichen Anlage. Ein wirklich schöner Anblick!

Zu Mittag habe ich im Hotel Novo gegessen, wo es Kartoffel-Omelette, Brot, frisch gepressten Orangensaft und ein kleines Stück Kuchen für gab. Etwas später, nach etwa 2/3 der Strecke musste ich meine Schuhe wechseln. Das lag auch daran, dass die circa 10 km der Tagestour leider zum größten Teil aus Asphalt bestanden. Jetzt im Nachhinein bin ich sehr dankbar, dass ich vorsichtshalber meine Wechselschuhe mitgenommen habe!
Als ich in meinem Zielort Camponaraya angekommen war, suchte ich mir eine Herberge: die La Medina. Nachdem ich mein Bett bezogen hatte und mich ein wenig frisch gemacht hatte, suchte ich mir etwas zum Abendessen. Das fiel mit einem sehr traurigen Käsesandwich leider nicht besonders lecker aus. Die Nacht war allerdings sehr angenehm und ruhig. Nur leider war ich alleine in der Herberge. 


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Pilgerreise: 08.03.2017 Ponferrada - Camponaraya



Tag 2: Camponaraya ach Villafranca del Bierzo


Am nächsten Morgen startete ich nach einem kleinen Frühstück aus Croissants und einen Kakao weiter auf dem Jakobsweg. Ich lief an diesem Tag bis nach Villafranca del Bierzo. Eigentlich sollten das 13,6 km sein, leider hat sich da wohl jemand ganz schön vermacht, denn ich bin fast 16 km gelaufen. 
Während ich unterwegs war, kam mir allerdings der Gedanke, dass es eventuell noch einen anderen Weg über die Straße gegeben hätte. Ich bin nämlich über die Weinberge parallel zur Straße gelaufen. Das war zwar sehr schön, aber durch das ständige Auf und Ab sehr sehr anstrengend und meine Beine brannte bei jedem Aufstieg wie Feuer!

Am Ende des Tages war ich sehr sehr geschafft! Mein Mittagessen nahm ich in der Casa Gato ein, einem Restaurant am Rande von Cacabelos, ein Ort nach Camponaraya. Trotz Sprachprobleme war der Wirt sehr bemüht, meine Wünsche zu erfüllen. Am Ende gab es für mich eine Nudelsuppe mit Bohnen, Pommes und Spiegelei und zum Nachtisch einen Milchreis. 

Später in Villafranca del Bierzo traf ich ein paar junge Leute, die mich fragten in welche Herberge ich möchte und praktischerweise wohnten sie in derselben, in die ich auch wollte. Nämlich in die Albergue de la Piedra. 
Ich bin an diesem Tag erst 19:30 Uhr dort angekommen. Nach dem Check-In war ich noch schnell einkaufen, habe dann etwas gegessen und geduscht und bin dann direkt ins Bett gefallen, weil ich so müde und kaputt war. 


3. Tag: Villafranca del Bierzo bis Trabadelo


Am nächsten Tag war der Herbergsvater so nett und hat mich in Ruhe frühstücken und packen lassen, als ich ihn danach gefragt habe, ob ich mich beeilen muss oder nicht. Danach bin ich so gegen 9:30 Uhr in Villafranca del Bierzo aufgebrochen. Ich wollte bis nach Trabadelo gehen, was ich auch tat. 
Der Weg war nicht besonders aufregend, weil er die ganze Zeit an der Hauptstraße entlang ging. Dafür war er mit meinem Wagen leicht zu gehen, was auch nicht zu verachten war. Ungefähr in der Mitte der Strecke von den rund 10 km mache ich eine längere Pause im Dorf Pereje. Weil ich eigentlich in der El Puente Peregrinoin Trabadelo ganz lecker vegetarisch essen wollte, hatte ich mich noch nicht nach einem Mittagessen umgeschaut.
Als ich dort eintraf, teilte man mir leider mit, dass das Haus gerade geschlossen sei. Da war ich wirklich sehr traurig, weil mir das Restaurant öfters empfohlen wurde und ich mich nach den letzten Mahlzeiten extrem auf einen leckeres vegetarisches Menü gefreut hatte. 
Also ging ich weiter durch den Ort und suchte mir eine Herberge. Und ich dachte zwischendurch, es sei ja echt nicht mein Tag, weil ich erst bei der vierten Herberge fündig wurde. Die anderen waren alle geschlossen...
Aber dann hatte ich doch eine schöne Schlafstätte und hoffte, den nächsten Tag etwas erfrischt weiter machen zu können. Ich war nämlich immer noch sehr geschafft und mir taten besonders die Beine und die Füße sehr weh. Mehr als sonst mit meinen Lipödemen. 

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  Pilgerreise: 09.03.2017 Camponaraya - Villafranka del Bierzo



Kleines erstes Resümee: 
Ansonsten ging es mir bisher sehr durchwachsen. Was mich zwischenzeitlich sehr amüsierte aber manchmal auch nervte, war die Sprache. Ich kann ja nur ein bisschen Spanisch und ich hatte gehört, dass man mit Englisch ganz gut klar kommt. Das kann ich nur zur Hälfte bestätigen. Es klappt meistens schon irgendwie mit Englisch und Händen und Füßen aber oft ist man auch aufgeschmissen, vor allem wenn man mit etwas älteren Spaniern umgeht. Ich habe aber die Hoffnung, dass man Spanisch im Laufe der Reise besser wird.
Was mich eigentlich am meisten nervt bisher, ist das ist relativ schwierig ist vegetarisch zu Essen in Spanien. Die meisten Speisen sind hier sehr fleischlastig und oft denken die Spanier auch, dass man wenn man kein Fleisch isst dann halt Fisch isst. Deshalb empfinde ich meinen Speiseplan bisher eher als einseitig. Ich weiß noch nicht, wie es dort weitergeht. Eine Option wäre, dass ich mich zu einem größeren Teil selbst versorge oder dass ich vielleicht für die Dauer der Reise hin und wieder Fisch oder eventuell auch Fleisch esse. Im Moment ist das für mich aber noch keine Option. Ich habe bestimmt noch etwas vergessen, werde aber hier erstmal Schluss machen. Bei Bedarf kann ich ja meinen Beitrag hier erweitern. 

Bis dahin, 
eure Nadine

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