Donnerstag, 10. Mai 2018

Von blauen Flecken, Schwerkraft und etwas Langeweile - Heilungsbericht Nr #1

 

Hallo ihr Lieben,

meine erste Liposuktion (23.4.) ist nun etwas mehr als zwei Wochen her und natürlich möchte ich euch berichten, wie es mir ergangen ist.

Hinweis zu Beginn:
Ich habe nicht vor, hier in meinem Blog irgendetwas von meinen Operationen und deren Heilungsphase zu beschönigen. Das heißt unter anderem, dass ich meine Fotos nicht oder nur sehr wenig bearbeite (z.B. zuschneiden und evtl. Farbe und Helligkeit verbessern). Da ich weiß, dass nicht alle Fotos von Wunden oder großflächigen blauen Flecken sehen möchten, werde ich manche Fotos nur verlinken, sodass ihr sie mit einem extra Klick öffnen müsst, um sie angezeigt zu bekommen.


Los geht’s jetzt mit meinem Heilungsbericht Nummer 1:
Am 27.4. durfte ich das Krankenhaus ja wieder verlassen und mein bester Freund hat mich freundlicherweise zu meinen Eltern gebracht. Da habe ich mich erst einmal ein bisschen verwöhnen lassen. Meine Mum ist wirklich lieb und hat sich toll um mich gekümmert.



Die ersten Tage musste ich meine Beine fast die ganze Zeit hoch lagern, weil das Gefühl, sie unten zu haben nach kürzester Zeit sehr unangenehm wurde. Ich habe regelrecht gespürt, wie mir das Wasser in die Beine sackte und hatte sie deshalb nur zu den Mahlzeiten am Esstisch nicht oben.
Seit fast einer Woche ist das aber komplett weg und ich kann normal Sitzen. Stehen kann ich mittlerweile auch wieder ganz gut. Nur Gehen tue ich immer noch wie ein Pinguin, weil mir die Innenseiten noch am meisten wehtun. Lange kann ich auch noch nicht laufen, aber es ist schon viel besser geworden. Vielleicht kennt ihr das auch, dass man nach Operationen eine Zeit lang sehr geschafft und alles andere als fit ist? Genau so ist es bei mir gerade. Ansonsten geht es mir schon recht gut. 

Meine blauen Flecken haben eine interessante Entwicklung durchgemacht. Ich war nicht so „dunkel“ wie andere Frauen, die sich operiert haben lassen, aber „bunt“ war ich schon sehr! So sehr sogar, dass ich meiner Mum gern die alte Scherzfrage gestellt habe: „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Laut ihr war es wohl eher Kunst :-D
Am „buntesten“ war ich an der rechten Oberschenkelinnenseite, den Knieinnenseiten und der linken Oberschenkelaußenseite. Fotos möchte ich wie oben beschrieben hier nicht direkt reinstellen, aber wer neugierig ist und sich meine „Kunstwerke“ mal ansehen möchte, darf gern hier mal klicken: 27.03. (Bild 1 und Bild 2) und  29.04. (Bild 1 und Bild 2). Mittlerweile sind übrigens fast alle weg, wie ihr auch unten bei den Bildern sehen könnt.


Mein Mieder bestehend aus Kniestrümpfen und einer Capri-Hose

Das Mieder, das ich eigentlich am Tag nach der Operation (oder höchstens ein paar Tage später) bekommen sollte, bekam ich erst nach telefonischer Nachfrage (am Mittwoch, den 2.5. ) zugesandt und hatte es zwei Tage später im Postkasten. Ganz schön spät, wenn ihr mich fragt. Ich denke, ich werde es das nächste Mal anders machen und schon vorher mit dem Sanitätshaus in Kontakt treten.
Tatsächlich ist das Mieder angenehmer zu tragen, als meine Flachstrick-Versorgung. Seit ich das Mieder habe, trage ich es nachts und tagsüber bin ich bei meiner Flachstrick geblieben. Die Flachstrick gibt mehr Halt und auch mehr Druck, was ich im Moment angenehmer finde, besonders da sich die „leergesaugte“ Haut ohne Druck sehr unangenehm und eigenartig anfühlt. Doofe Schwerkraft! Die Haut muss sich ja auch erst einmal wieder „anlegen“ und die große Wundfläche im Inneren heilen.

Die Einstiche, durch die die Tumeszenz-Lösung eingeleitet und das Tumeszenz-Fett-Gemisch später auch wieder abgesaugt wurde, verheilen gut. Ich hatte insgesamt zehn kleine „Löcher“, von denen acht mit jeweils einem Stich genäht wurden. Die Fäden wurden vierzehn Tage nach der OP am 7.5. gezogen.
Die zwei „Löcher“ an den Knieinnenseiten wurde nicht vernäht. Laut Arzt, damit noch vorhandene Tumeszenz-Lösung leichter abfließen kann. Das Loch auf der linken Seite ist tatsächlich auch schon komplett verheilt.

Im Moment ist mein rechtes Bein noch um einiges dicker als mein linkes. Ich nehme an, dass das Rechte einfach noch mehr geschwollen ist. Vor allem, weil es hauptsächlich die Innenseite vom rechten Oberschenkel ist, wo ich auch noch am meisten Schmerzen habe und die blauen Flecke auch am schlimmsten waren.
Vielleicht seht ihr an den Innenseiten auch diese Falten über den Knien? (Gut zu sehen bei der Frontalaufnahme)  Die waren nach der Operation um einiges größer und tiefer und ich hatte zuerst einen ziemlichen Schreck bekommen, als ich sie sah. Bis meine Bettnachbarin meinte (die ja auch schon ein paar Liposuktionen hinter sich hat), dass das normal sei und die „leere“ Haut sich ja erst einmal wieder „anlegen“ müsse. Noch einal: doofe Schwerkraft! Also ist Geduld angesagt.
Ich weiß, dass meine Beine gerade noch nicht sonderlich „besser“ aussehen. Das wird auch noch etwas dauern. Erstens, weil sie noch geschwollen sind und zweitens, weil es ja nicht die letzte Operation war, sondern lediglich die Erste. 
Trotzdem überrascht mich am meisten, wieviel weniger Volumen ich jetzt schon an den Vorderseiten der Oberschenkel habe (siehe besonders die Fotos von der Seite).

April  2016
Februar 2018 
(vor OP)
08. Mai 2018
(2 Wochen nach 1. OP)
 kein Bild vorhanden


  kein Bild vorhanden












 
Zu den Schmerzen will ich noch sagen
Direkt nach der Liposuktion hatte ich wirklich schlimme Schmerzen und bereute schon fast die Operation. Die Tage danach war ich im Krankenhaus ja gut mit Schmerzmitteln versorgt und merkte eigentlich nur in Bewegung, besonders beim Aufstehen und Laufen sehr genau, dass ich da eine große Wunde an den Beinen hatte, denn es zog vor allem an den oberen Oberschenkeln und um die Knien herum sehr schmerzhaft. Daran änderte sich in den letzten Tagen kaum etwas, auch wenn die Intensität der Schmerzen natürlich langsam weniger wird.
Auch die Oberschenkelinnenseiten waren sehr empfindlich, sodass ich die ersten Tage nichts auf meine Schenkel legen konnte: nicht einmal meine Hände. Das geht mittlerweile Gott sei Dank schon wieder. Ich kann mich auch fast wieder normal bewegen, auch wenn ich - wie oben erwähnt - noch alles andere als fit bin.
Ich wollte die Operationen ja vor allem, um irgendwann schmerzfrei sein zu können. Ich bin gespannt, ab wann ich da die erste Erleichterung feststellen werde.

Worauf ich mich schon sehr freue, ist dass ich in ein paar Tagen wieder schwimmen gehen darf! Bewegung im tiefen Wasser wirkt ja ähnlich einer Lymphdrainage. Und da ich eine kleine Wasserratte bin und Schwimmen bzw. Baden (evtl. auch ein bisschen Aqua-Jogging) bestimmt auch super gegen Langeweile hilft, kann ich es kaum erwarten.
Seit der Operation leide ich nämlich ziemlich unter Langeweile. Da ich noch nicht so fit bin, kann ich auch nicht viel herumlaufen, also fallen die meisten Aktivitäten leider weg. Ich habe bisher viel gelesen. Bei meinen Eltern auch viel TV geschaut, was ich eigentlich gar nicht so gern mache. Ich hänge auch viel am Handy. Puh… ich weiß wirklich oft gerade nichts mit mir anzufangen! Hoffentlich wird das bald besser!

Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir die natürich gern wieder hier oder auf meiner Facebook-Seite stellen oder mir einfach eine Mail schicken.

Ich wünsche euch jedenfalls einen schönen Feiertag und sage
bis bald,
eure Nadine

1 Kommentar:

  1. Hallo Nadine,

    ein sehr schöner OP-Bericht. Schön in dem Sinne, dass man wirklich gut nachvollziehen kann, wie die OP war, wie es dir geht und was es gebracht hat. Ich finde schon, dass man den Unterschied sieht. Wieviele OPs stehen denn noch an? Ich wünsch dir mal toi toi toi.

    Meine Mutter hat den gleichen Schweregrad wie du, kann aber nicht operiert werden, weil auch die Lymphgefäße betroffen sind :(

    Alles Gute
    Daniela

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