Bevor ich endlich meinen Weg gehen konnte, plagten mich viele Fragen und Sorgen
... denn ich musste ein paar mehr Dinge beachten, als gesunde Pilger es tun würden.
Welche Dinge das waren möchte ich euch hier zeigen. Das Gute
war, dass ich die meisten Probleme vor meiner Reise lösen konnte und meine Sorgen am Ende meist unbegründet
waren. Und selbst die Dinge, die ich im Vorfeld nicht sehen konnte, waren kein
Weltuntergang für mich! Ich fand meinen eigenen Weg - auf meinem persönlichen Jakobsweg :-)
Die erste Frage, die
ich mir stellte war nach dem Weg:
Welche Route wollte ich
gehen? Und wie weit?
Für mich stand ganz zu Beginn nur fest, dass ich nicht extrem weit laufen
wollte. Der bekannteste Startpunkt bei Saint-Jean-Pied-de-Port in Frankreich,
der nahe der spanischen Grenze liegt, kam mit seinen circa 800 Kilometer Länge nach
Santiago de Compostela also nicht in Frage. Das war mir einfach zu viel.
Außerdem führt die erste längere Etappe des „Camino Frances“ über die Pyrenäen,
eine sehr anstrengende Strecke, die ich mir ehrlich gesagt nicht zutraute.
Ich entschied bald, dass ich circa 200 bis maximal 250 Kilometer laufen wollte. Doch die Frage war immer noch, welchen Weg ich nehmen sollte.
Bei meiner Recherche stieß ich neben dem „klassischen“
Jakobsweg („Camino Frances“) auch auf die nicht so bekannten Wege: den "Caminho
Portugues" (der portugiesische Weg), den "Camino del Norte" (Küstenweg), den "Camino Primitivo" und den "Via de la Plata". Auf der Seite von www.Jakobsweg.de fand ich einen Vergleich
dieser Wege und kam damit meiner Entscheidung etwas näher. Denn hier war auch
der Schwierigkeitsgrad der Wege beschrieben.
Ich wollte gern einen leichten, maximal mittelschweren Weg
nehmen. Neben dem bekanntesten „Camino de Frances“ rückte der portugiesische
Weg in meinen Fokus. Dieser liegt – je nachdem welche Wegvariante man nimmt –
zum (großen) Teil an der Küste. Dadurch hat er nicht so viele Höhenmeter und soll
sich recht angenehm laufen lassen. Ich hätte hier ab Porto starten können, was
circa 240 Kilometer gewesen wären.
Aber ich entschied mich gegen den „Caminho Portugues“ aus
zwei Gründen:
Erstens ist hier die Herbergsdichte nicht so groß, wie auf
dem "Camino Frances". Für jemanden wie mich, der nicht so weit laufen kann, ist
das nicht so gut. Aus diesem Grund hätte ich wahrscheinlich häufiger auf Hotels
oder Pensionen zurückgreifen müssen, was für meine studentische Reisekasse
ebenfalls sehr schlecht gewesen wäre. Der zweite Grund war die etwas
schlechtere Infrastruktur. Da ich annahm, dass ich Lymphdrainagen brauchen würde, machte das ebenfalls ein Minuspunkt aus.
Meinen endgültigen Startpunkt in der Stadt Ponferrada fand
ich durch weitere Recherche. Am Anfang wollte ich ab Leon gehen, fand aber
schnell heraus, dass es ab dort rund 310 Kilometer waren – so viel wollte ich dann
doch nicht laufen! Ich überlegte eine Weile und schaute nach, wie ich am besten
mit Flugzeug, Bus und Bahn zu möglichen Startpunkten kommen würde und entschied
mich dann für Ponferrada, einer Kleinstadt circa 210 Kilometer von Santiago entfernt.
Was auch für Ponferrada sprach, war der Rat eines Bekannten: Er empfahl mir,
den Weg hinunter in den Talkessel von Ponferrada nicht zu laufen, weil er für
meinen Pilgerwagen wohl nicht so geeignet wäre. Ich lernte allerdings nach
meiner Reise eine Frau kennen, die auch dieses Stück bewältigen konnte.
Trotzdem war ich froh, diese Empfehlung bekommen zu haben und bereute meine
Entscheidung dazu nie.
Was ich allerdings
nicht ahnte, war die Problematik der Nebensaison am Jakobsweg. Ich hatte
gesehen, dass die meisten Herbergen am "Camino Frances" im März aufmachten,
einige hatten auch ganzjährig auf und einige andere machten erst im April oder
zu Ostern auf. Doch das bereitete mir vor meiner Reise keine Sorgen.
Als ich dann auf dem Weg war, stellte ich schnell fest, dass
viele Herbergen doch noch geschlossen waren. Oft hatte dann auch noch genau die
geschlossen, wo ich übernachten wollte. Mist!
Es passierte mir mehrmals, dass ich weiter laufen musste,
als ich eigentlich wollte. Zum Beispiel am dritten Tag hatte ich in Trabadelo
erst bei der vierten Unterkunft Glück. In La Faba hatten weder Herbergen, noch
Gaststätten auf – und das bei Schneesturm! Am Tag, an dem ich nach Triacastela wanderte,
war ich Gott sei Dank gut drauf, weil ich wegen einer geschlossenen Herberge
noch gut fünf Kilometer weiter laufen musste als geplant. Ein paar Kilometer
nach Sarria habe ich ebenfalls zwei Dörfer weiter laufen müssen, obwohl ich
eigentlich nicht mehr weiter wollte, weil ich so geschafft war.
An dieser Stelle fand ich dann heraus, dass die Herbergen
der Gemeinden in Galizien (Xunta) wohl immer und der Kirchen meistens ganzjährig auf
hatten. So änderte ich ab Tag 12 meine Herangehensweise und suchte zuerst meine
Wunsch-Herberge auf (falls es die gab) und wenn die geschlossen hatte, steuerte
ich direkt die nächste Herberge der Gemeinde oder Kirche an. Diese Strategie
behielt ich vor allem in den kleinen Orten und Dörfern bei und machte damit
gute Erfahrungen.
Worüber ich mir vor
meiner Reise auch kaum Gedanken machte, war meine Ernährung. Ich bin ja
Vegetarierin, esse also kein Fleisch und kein Fisch.
Im Vorfeld hatte ich schon mal gehört, dass es nicht so
einfach war, als Veganer oder Vegetarier den Jakobsweg zu gehen. Deshalb
informierte ich mich ein wenig über vegetarische Gerichte, machte mir aber
nicht extrem große Sorgen, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass
es auf den Speisekarten keine vegetarischen Gerichte geben würde.
Doch schon am zweiten Tag wurde ich eines Besseren belehrt.
Die Spanier essen nämlich sehr gern und viel Fleisch und Fisch. Vegetarier sind
ihnen suspekt, denn wer in Spanien kein Fleisch mag, isst normalerweise
wenigstens Fisch. Deshalb sollte man beim „Vegetarischen Salat“ gut aufpassen,
weil der zu einer großen Wahrscheinlichkeit mit Thunfisch sein wird.
So langsam dämmerte mir, dass mein Speiseplan nicht so abwechslungsreich
sein würde: Schlussendlich bestand er hauptsächlich aus Spiegeleiern mit Pommes
und Spanischem Omlett (= Eier und Kartoffeln, manchmal mit Zwiebeln).
Zum Ende hin kam noch Caldo, ein Eintopf aus Kartoffeln, Kohl und Bohnen dazu. Ein paar Mal habe ich auch gut gegessen, aber das war eher die Ausnahme,wie hier zum Beispiel (Vegetarisches Tahini).
Zum Ende hin kam noch Caldo, ein Eintopf aus Kartoffeln, Kohl und Bohnen dazu. Ein paar Mal habe ich auch gut gegessen, aber das war eher die Ausnahme,wie hier zum Beispiel (Vegetarisches Tahini).
Nach circa einer Woche fing ich an, immer etwas Proviant mit
mir zu führen. Neben den mitgebrachten Müsliriegeln kamen nun auch Nüsse und
etwas Obst dazu. Hin und wieder war auch etwas Brot dabei. Das war gut, weil
wegen der Nebensaison auch noch viele Gaststätten geschlossen waren und ich
manchmal unterwegs ganz schön Hunger bekam.
Nur das Frühstück war unproblematisch, denn da gibt es in
Spanien entweder geröstetes Brot mit Marmelade oder Croissants. Dazu
Milchkaffee oder Kakao. Alles vegetarisch!
Zu meiner Krankheit (Lipödeme) gehört auch das Symptom der
kalten Haut an den betroffenen Stellen. Meine Arme bis hoch zu den Schultern,
meine Beine und mein Po sind oft so kalt, dass ich abends nicht einschlafen
kann. Besonders schlimm ist, dass diese Kälte nicht einfach durch Bewegung
verschwinden kann.
So fragte ich mich,
wie ich mit dieser Kälte klarkommen sollte? Und wie ich abends in den Herbergen
wieder warm werde würde?
Dieses Problem machte mir sehr zu schaffen. Ich spielte die
verschiedensten Möglichkeiten durch:
1) Eine Heizdecke, so wie ich sie zu Hause benutzte
mitnehmen – leider sehr groß und schwer!
oder
Ein Heizkissen – um einiges kleiner als die Decke und circa 370 Gramm schwer.
Problem: Werde ich immer Strom haben?
2) Eine Wärmflasche – leider auch nicht so leicht mit 400 bis
500 Gramm.
Problem: Gibt es in den Herbergen immer einen Wasserkocher
oder eine Küche mit Ausstattung?
3) Alternative zur Wärmflasche:
Ich experimentierte mit flexiblen Wasserbehältern mit
Schraubverschluss, die ich mit heißem Wasser füllen und ähnlich wie
Wärmflaschen nutzen könnte.
4) Gelkissen, die man mit dem Knicken eines Metallplättchens
aktiviert und die dann durch eine chemische Reaktion eine Zeit lang Wärme
spenden.
Von diesen Kissen besitze ich zwei Große - leider sind die
mit nicht ganz 1 Kilogramm auch wieder recht schwer. Die kleine Version als Handwärmer
wäre eine weitere Möglichkeit – Gewicht circa 100 Gramm pro Stück.
Nach vielem Hin und Her habe mich dafür entschieden, mein
Heizkissen mitzunehmen sowie drei meiner kleinen Faltflaschen. Da ich diese
sowieso ganz normal für mein Trinkwasser nutzen wollte, störten sie nicht und im
Notfall könnte ich sie auch wie Wärmflaschen nutzen. Außerdem nahm ich zwei
dieser kleinen Gel-Kissen (Handwärmer) zum Knicken mit. Sie waren sozusagen
meine SOS-Notfall-Wärmequelle.
Mein Heizkissen hatte ich außer an zwei Tagen immer in
Gebrauch. Ich brauchte es tatsächlich. Meine Angst, kein Strom zu haben, war
Gott sei Dank nicht wirklich berechtigt. In den meisten Herbergen gab es am Bett
oder zumindest in deren Nähe eine Steckdose. Da ich auch einen Mehrfachstecker
für die Steckdosen mit hatte, musste ich mich nie mit einem anderen Pilger
streiten.
Bei meiner Bett-Wahl schaute ich allerdings schon immer
zuerst, wo denn die Steckdosen waren. Dadurch, dass im März noch nicht so viele
Pilger unterwegs waren, hatte ich erfreulicherweise selten Probleme, ein Bett
in der Nähe einer Steckdose zu bekommen.
Das nächste Problem, was mich beschäftigte, waren meine
Medikamente.
Welche Medikamente brauche
ich auf der Reise? Muss ich evtl. einen Nachweis dabeihaben, falls es Probleme
beim Zoll oder so gibt?
Ich habe vor meiner Reise mit meiner Hausärztin besprochen,
dass sie mir eine Liste mit meinen Medikamenten ausfüllt und unterschreibt. Im
Internet war ich dazu recht schnell fündig geworden: Auf der Homepage des ADAC
gibt es so eine vorgefertigte Liste, auf der alles in vier Sprachen geschrieben ist –
darunter auch in Spanisch.
Mit meinen Medikamenten gab es nie Probleme an den Flughäfen
oder anderswo.
Neben meinen verschreibungspflichtigen Medikamenten
überlegte ich lange, welche anderen Medikamente und Pflegeprodukte ich noch
mitnehmen sollte. Relativ früh machte ich mir eine Liste von den Dingen, die
ich mitnehmen wollte. Ich besorgte mir bis circa zwei Wochen vor Start alles,
sortierte aber dann bestimmt noch zehn Mal um und aus. So ähnlich erging es mir
mit vielen Dingen auf meiner Packliste, z.B. auch mit meinen Klamotten.
Am Ende versuchte ich zwar minimalistisch zu denken, stellte
aber fest, dass ich wegen meiner Erkrankungen auf vieles einfach nicht
verzichten konnte oder es mir nicht traute. Ein Beispiel hierfür waren die
verschiedenen Cremes zur Vorbeugung und Behandlung von wunden Stellen, die sich
bei mir oft bilden.
Bei einigen Dingen reduzierte ich zumindest die Verpackung
oder nahm eine kleinere „Portion“ mit.
Die meisten Dinge, die ich mitnahm, brauchte ich tatsächlich
auch. Gott sei Dank benötigte ich nicht alle Medikamente, aber ich würde wohl
wieder eine ähnliche Auswahl an Medikamenten und Pflegeprodukten mitnehmen.
Ein anderes Problem war der Transport von meinen Pilgerwagen. Ich fragte mich, wie ich ihn transportiert
bekomme? Und ob ich Probleme mit der Fluggesellschaft bekommen könnte wegen
Größe und Gewicht?
Ich machte mir hierfür am Anfang viele Gedanken. Nach einer
Weile beschloss ich, einfach bei der Fluggesellschaft nachzufragen. Als
feststand, dass ich mit Ryanair fliegen würde, nutzte ich den Chat auf deren
Internetseite dafür. So erfuhr ich, dass ich den Pilgerwagen (mit Rucksack
darauf) am besten per Sportgepäck aufgeben sollte. Dies kostet 30 Euro mit
einem Maximalgewicht von 20 Kilogramm.
So beschloss ich, dem Rat zu folgen und meinen Rucksack mit
dem Wagen noch etwas mit Folie zu Umwickeln. Leider dachte ich nur auf dem
Hinweg daran. Auf dem Rückflug ist zwar nichts kaputtgegangen, aber mein
Rucksack war doch etwas schmutzig und die Riemen, die den Rucksack am Wagen
halten, waren stark verrutscht.
Die Zugstangen und meine Trekkingstöcke hatte ich übrigens
in meinen Rucksack verstaut.
Bezüglich meiner Lipödeme machte mir noch eine Sache sehr zu
schaffen:
Kann ich unterwegs
Lymphdrainage bekommen? (Wenn ja, wie?)
Normalerweise bekomme ich zu Hause zwei Mal pro Woche eine
Stunde Lymphdrainage und ich war der Überzeugung, dass ich das in Spanien
zumindest ansatzweise fortführen müsste.
Mit meiner Recherche im Internet bin ich dazu tatsächlich
nicht weitergekommen. Deshalb habe ich versucht, dazu etwas über ein paar
Facebookgruppen und ein paar meiner Freunde herauszufinden, die schon mal in
Spanien waren oder jemanden kennen, der das wissen könnte.
Nach einer Weile habe ich dadurch erfahren, dass
Lymphdrainagen mit circa 10 € in Spanien relativ günstig sind und ich in den
Herbergen nachfragen soll, wo ich welche bekommen kann. Ich erfuhr auch, dass
ich in Massagepraxen wahrscheinlich ebenfalls fündig werden würde. Insgeheim
hoffe ich aber auch, dass ich vielleicht gar keine Lymphdrainagen brauchen würde.
Durch das Laufen wird ja die Venenpumpe in den Beinen aktiviert, wodurch auch
der Lymphfluss angeregt werden kann.
Während meiner Reise durfte ich feststellen, dass ich durch
das tägliche Laufen tatsächlich weniger Probleme mit meiner Lymphe hatte, als
erwartet. Ich hatte zwar trotzdem – wie immer – mit meinen schweren Beinen zu
kämpfen, aber es ging. Vor allem, wenn ich meine Beine abends oder auch mal
unterwegs etwas hochlegen konnte, war es aushaltbar.
Im Endeffekt würde ich sagen, taten mir die Füße insgesamt mehr
weh, als die Beine ;-)
Auf meiner Reise habe ich nur einmal eine Lymphdrainage in
Sarria machen lassen. Ich habe für circa eine Stunde 35 Euro bezahlt, also doch
mehr, als ich gedacht habe. Das könnte daran liegen, dass die zehn Euro auf
eine kleine Massage bezogen waren.
Kann ich meine Sachen
- und vor allem besonders wichtig - meine Kompressionsbestrumpfung regelmäßig
waschen?
Zuerst wollte ich eine kleine Flasche Flüssigwaschmittel für
die Handwäsche mitnehmen. Super wäre auch die kleine „Reisewaschmaschine“ (ok,
eigentlich keine Maschine^^) namens Scrubba Wash Bag gewesen. Mit der habe
ich sehr geliebäugelt, aber mich schreckte doch der Preis ab... Hier könnt ihr
mal schauen, was das ist und wie es funktioniert: Hier
klicken.
Vor der Abreise hatte ich mich gegen die mobile
Waschmaschine und gegen extra Waschmittel entschieden. Hauptsächlich aus
Gewichtsgründen. Stattdessen nahm ich ein kleines (!!!) Stück Kernseife mit und
hoffte, dass es unterwegs genug Waschmaschinen geben würde.
Die Wäsche stellte sich Gott sei Dank als wenig
problematisch heraus. In den vielen Herbergen auf dem Weg gibt es
Waschmaschinen und oft auch Trockner. Nachdem ich das herausgefunden hatte,
versuchte ich meine Herbergen so auszuwählen, dass ich jeden zweiten oder
dritten Tag in so einer Herberge übernachtete. Dafür war die App „Camino
Pilgrim“ recht praktisch, weil man dort auch Angaben zu Waschmöglichkeiten in den
Herbergen findet.
Wenn ich mal keine Waschmaschine hatte, wusch ich zumindest
meine Unterwäsche (ein paar wenige Male auch mehr) kurz mit der Hand und der
Kernseife durch und lies sie über Nacht trocknen. Am Anfang klappte das
Trocknen nicht so gut: ich musste erst lernen, wie man die Wäsche so auswringt,
dass sie bis zum nächsten Morgen auch trocken wird. Und zwar zusätzlich noch in
einem Handtuch eingedreht.
Bei diesem Video wird es so gezeigt, wie ich es auch gemacht
habe. So ab der 4. Minute geht es los:
Was ich mich auch
fragte, war, ob ich genug Strom für Handy und Tablet haben werde und was mit
der Verfügbarkeit von Internet ist?
Schließlich wollte ich ja auch meinen Blog weiterführen!
Bei meiner Recherche habe ich immer wieder gelesen, dass es
in den Herbergen so gut wie immer Strom und oft auch WLAN gibt. Ich beschloss
vorsichtshalber einen Mehrfachstecker mitzunehmen und zusätzlich zur
Überbrückung von Stromknappheit auch eine Powerbank einzustecken.
Da meine eigene Powerbank nicht so groß ist, hat mir mein bester Freund seine
geliehen. Ich habe sie auch ein paar Mal unterwegs gebraucht. Meist für mein
Handy und zwar an den Tagen, an denen ich den Akku durch viele Fotos oder
Videoaufnahmen strapaziert habe.
Internet gab es tatsächlich in vielen Herbergen und auch in
vielen Bars, Cafés und Restaurants. Auf meinem Weg kehrte ich mindestens
einmal, oft sogar zwei- oder dreimal in Gaststätten ein und oft konnte ich dann
das dortige WLAN nutzen. Die meisten privaten Herbergen und auch die Herbergen
der Xunta (Gemeinden) hatten ebenfalls WLAN. Vor meiner Reise hatte ich
außerdem bei meinem Handynetzanbieter nachgefragt und einen Auslandstarif für
mich dazugebucht.
Ein großes Problem war mein Schuhwerk. Gute Schuhe zu finden
ist für mich so immer schon nicht leicht, aber dann auch noch ordentliche Lauf-
oder Wanderschuhe?! Ein Alptraum!
So war eine wichtige
Frage, welche Schuhe ich mir kaufen würde und welche ich mitnehmen würde?
Ich brauche immer Schuhe mit guter Sohle und
Dämpfungssystem. Nachdem ich mit meinen ASICS nicht klar gekommen bin, kaufte
ich mir kurz vor Weihnachten ein Paar Salomon Wanderschuhe. Die empfand ich als
ziemlich bequem und beschloss diese auch auf meiner Pilgerreise tragen. Ich wusste
allerdings lange Zeit nicht, ob ich meine leichten Sommerlaufschuhe von ADIDAS noch
mitnehmen sollte. Kurz vor der Abreise packte ich sie tatsächlich ein.
Schon nach ein paar Tagen war ich heilfroh, sie eingesteckt
zu haben. Die Salomon sind zwar auch gepolstert, aber die ADIDAS sind zudem
auch schön weich und flexibel und verschafften mir nach der sehr festen,
unflexiblen Sohle von Salomon eine Wohltat für meine Füße!
Ein weiteres gesundheitliches Problem bei mir ist, dass ich dazu
neige, mir einen "Wolf"
zwischen den Beinen zu laufen. Auch im Intimbereich werde ich manchmal wund. Ich fragte mich, was ich dagegen bzw.
vorbeugend tun kann?
Hier konnte ich vorher schon einige Sachen ausprobieren. Trotzdem hatte ich
ein wenig Bedenken, da ich ja noch nie mehrere Tage am Stück unterwegs war.
Gut war, dass meine neue Kompressionsbestrumpfung sehr gut sitzt,
auch zwischen den Beinen. Da sollte ich mich also wahrscheinlich nicht wund
laufen.
Bei der anderen Bestrumpfung oder wenn ich mal keine trug, zog ich eine dünne
Radlerhose drunter. Den Tipp bekam ich von meiner Physiotherapeutin während
meiner Reha im Herbst 2016. Dort wurden ja jeden Tag meine Beine zur Entstauung
gewickelt. Die Kanten der Bandagen führten bei mir auch dazu, dass ich wund
wurde. Aber mit der Hose und entsprechender Hautpflege mit Penaten-Creme und
bei Bedarf Multilind- und Bepanthen-Salbe, bekam ich das wieder hin. Genau
diese Tipps und Kniffe habe ich auch auf meiner Reise genutzt und bin damit
sehr gut gefahren. Ich habe mir schnell angewöhnt, bei Anzeichen vom Wolf
zeitnah nachzuschauen und zu handeln. Dadurch hatte ich nur einmal einen echten
Wolf und ansonsten war ich gar nicht bis sehr wenig wund!
Ein bisschen Angst hatte ich auch wegen der Sprache und dem
Unbekannten. Schließlich war es meine erste längere Reise ins Ausland. Ich
würde allein in einem unbekannten Land mit unbekannten Gebräuchen und einer
fast unbekannten Sprache unterwegs sein! Holla!
Ich fragte mich also,
wie ich in Spanien klarkommen würde?
Würde ich mein
Englisch reichen? (Das ist recht gut.) Und wenn nicht, würde das bisschen
Spanisch reichen, das ich mittlerweile konnte?
Ende Mai 2016 hatte ich eher aus Spaß angefangen, mit der
App Duolingo Spanisch zu lernen. Zur Zeit der Abreise war ich laut dieser App
bei 17 oder 18% Sprachbeherrschung – naja immerhin! Ich war froh, denn das war
zumindest etwas! In einigen alltäglichen Situationen war es tatsächlich gut,
wenigstens ein paar Wörter sprechen zu können: Ungeachtet jeder Grammatik! ;-)
Ich stellte fest, dass sich die Einheimischen freuen, wenn
man sich etwas an ihrer Sprache versucht. Deshalb würde jedem empfehlen, vorher
zumindest die wichtigen Floskeln (Begrüßung, Verabschiedung, Bitte, Danke usw.)
zu lernen und auch mehr, wenn man Lust und Zeit dafür hat!
Tatsächlich sprach ich aber am häufigsten Englisch! Die
meisten Pilger können nämlich Englisch und untereinander ist das deshalb
sozusagen „die Sprache der Wahl“. Das ging sogar so weit, dass ich am 15. Tag
anfing, in Englisch zu denken und zu Träumen! Ich traf übrigens auch viele
deutschsprachige Pilger – hauptsächlich sehr junge Leute. Ich nehme mal an,
dass das an den aktuellen Semesterferien lag.
Quellen der Bilder:
Fragen: https://pixabay.com/en/questions-board-blackboard-font-2212771/
Tür: https://pixabay.com/de/bolzen-vorh%C3%A4ngeschloss-sperre-1751089/
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